IMI-Studie 2025/04

Militärische Mobilität – Korridore der Aufrüstung

von: Jonathan Jokisch | Veröffentlicht am: 25. September 2025

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IMI-Studie 2025/04
Militärische Mobilität:
Korridore der Aufrüstung

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INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung
Vorläufer der Korridore: TEN-V und Military Schengen
Von der militärischen Mobilität zu vier Korridoren
Von der militärischen Mobilität zu vier Korridoren
Grand Quadriga – mit dem Schiff nach Osteuropa
Grand Central – auf der Schiene nach Osteuropa
Grand South – an die Küste des Schwarzen Meeres
Ausbau der Korridore
Ausgaben: Vorfahrt Militär
Logistik für die Defensive oder Offensive
Anmerkungen

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Einleitung

Im Jahr 2016 veröffentlichte der US-amerikanische Geopolitik-Thinktank RAND die Ergebnisse einer Untersuchung über einen möglichen russischen Überfall auf das Baltikum.[1] Es wurden verschiedene Szenarien der Kampfhandlungen durchgespielt, aber in allen Fällen wurden die drei Länder Estland, Lettland und Litauen innerhalb von 60 Stunden durch Russland erobert. Die Studie geht davon aus, dass das Bündnis sich zwar auf einen unerwarteten Angriff auf das NATO-Territorium im Baltikum vorbereiten kann, doch aus dem Ausland zur Unterstützung lediglich leicht  bewaffnete Truppen rechtzeitig eintreffen könnten. Am Ende würden 22 russische Bataillone, mit einigen schweren Kräften – Panzertruppen – gegen 12 leicht ausgerüstete Bataillone der NATO kämpfen. Dabei würden die NATO-Streitkräfte vollkommen unterlegen sein, da nicht rechtzeitig schwere Kräfte zur Unterstützung kommen könnten.

Auf diesen Umstand hat die NATO versucht, auf drei Ebenen zu reagieren, um eine vermeintlich unausweichliche Niederlage von vornherein zu vermeiden. Es werden schwere Kräfte, wie die Brigade Litauen, dauerhaft im Baltikum sowie in  anderen osteuropäischen Staaten  stationiert. Außerdem werden schnell verlegbare Kräfte, die auch Panzer umfassen, aufgestellt und die Logistikwege an die Ostgrenze der NATO bzw. EU ausgebaut. Da die ersten beiden Schlussfolgerungen viel beleuchtet wurden[2], weniger jedoch wie NATO und EU ein Netz für die Verlegung von Truppen und Fahrzeugen aufbauen, steht dieses Thema hier im Zentrum. Da die RAND-Studie nicht nur Schlüsse für das Baltikum zulässt, wurde die militärische Mobilität in ganz Europa auf die Prioritätenliste gesetzt. Ein Ziel der NATO, das ab 2025 von jedem Mitgliedsstaat mit bis zu 1.5% des Bruttoinlandsprodukt (BIP) finanziert werden soll.[3] Für die Bundesregierung würde das nach heutigem Stand jährlich Ausgaben von 70 Mrd. € für die militärische Infrastruktur umfassen.  Sehr viel von diesem Geld wird in die Verlegegeschwindigkeit und Sicherheit der Logistik im Krieg gegen Russland fließen. Das zentrale Element ist dabei ein Netz aus vier Korridoren, die an verschiedene Regionen an der Ostfront führen. Die Korridore werden seit einigen Jahren beübt und durch EU, sowie nationale Gelder weiter ausgebaut.

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